Der Umgang mit dem toten Körper –
kulturelle und ethische Aspekte

Mi., 31.08.2011, 19.00 Uhr, Fahnensaal im Bayerischen Armeemuseum (Neues Schloss)
mit Prof. Dr. Reiner Sörries (Museum für Sepulkralkultur, Kassel)

Seit den Körperwelten des Gunter von Hagens hat die Frage nach dem Umgang mit dem Leichnam zu öffentlichen Diskussionen geführt. Einen Aufschrei der Empörung verursachten die Bilder von deutschen Soldaten in Afghanistan mit den Schädeln vermutlich gefallener Taliban. Inzwischen hat die Forderung nach Rückführung von musealisierten Schädeln in ihre Heimatländer Südostasiens zu außenpolitischen Irritationen geführt. Und wie verhält es sich mit der öffentlichen Zurschaustellung des Ötzi, die inzwischen 20jähriges Jubiläum feiert? Ist unsere Gesellschaft beim Umgang mit dem Leichnam inzwischen sensibel geworden? Noch in den Panoptiken des 19. Jahrhunderts galten Schrumpfköpfe und besondere Leichen als Publikumsattraktionen.

Aber wie verhält es sich eigentlich mit der Bestattungskultur, wenn heute die Aschenreste von Verstorbenen in alle vier Winde verstreut werden? Was ist ein ethisch verantwortlicher Umgang mit dem Leichnam?

Reiner Sörries, Direktor des Museums für Sepulkralkultur, erörtert diese Frage u.a. am Umgang von Museen mit sterblichen Überresten und lädt damit zur Diskussion ein.

Zum Referenten:

Professor Reiner Sörries studierte an der Universität Erlangen-Nürnberg Evangelische Theologie, Christliche Archäologie und Kunstgeschichte studierte. 1987 habilitierte er sich in Erlangen für Christliche Archäologie und Kunstgeschichte. Er ist Pfarrer der Evang.-Luth. Kirche in Bayern und leitet seit 1992 das Zentralinstitut und Museum für Sepulkralkultur in Kassel.

Eintritt frei

Anatomiestraße 18 – 20 · 85049 Ingolstadt · (0841) 305-2860 · Fax -2866 · E-Mail: dmm@ingolstadt.de