22.2. – 9.9.2018
Im Jahr 2010 beauftragte die Deutsche Röntgengesellschaft e.V. die Medizinhistorikerin Frau Dr. Gabriele Moser (Universität Heidelberg) mit der Aufarbeitung der Geschichte der Deutschen Röntgengesellschaft in den Jahren der nationalsozialistischen Diktatur. Die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e.V. (DEGRO) trat im Hinblick auf die gemeinsame Vergangenheit von DRG und DEGRO diesem Projekt im Jahr 2012 bei.
Begleitprogramm
Medienecho
Eröffnung
Die Ausstellung „Radiologie im Nationalsozialismus” präsentiert die Ergebnisse des Forschungsprojektes. Sie gibt einen Gesamtüberblick über das Thema, zeichnet den verbrecherischen Einsatz der Röntgenstrahlung im Dienste nationalsozialistischen Rassenwahns nach und dokumentiert damit verbundene wissenschaftliche Karrieren. Sie dokumentiert aber auch die oftmals schwierige Bergung von Biografien verfolgter und ermordeter Radiologinnen und Radiologen zwischen 1933 und 1945.
Für die Präsentation in Ingolstadt hat das Museumsteam ein Modul „Fokus Ingolstadt” erarbeitet, das die Fragen der Wanderausstellung noch einmal aufgreift und in einer Tafel und einer Medienstation Antworten zu geben versucht:
- Wie war der Stand der Radiologie in Ingolstadt?
- Gab es auch hier jüdische Ärztinnen und Ärzte? Wie gestaltete sich ihr Schicksal?
- Wie gestaltete sich der Zugriff der Tuberkulose-Fürsorge auf die Ingolstädter Bürgerinnen und Bürger? Gibt es Hinweise auf Zwangsasylierung von Tuberkulosekranken?
- Wieviele Bürgerinnen und Bürger der Stadt wurden im Zuge der Umsetzung des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuches” gegen ihren Willen unfruchtbar gemacht? Wie lief dieses Verfahren ab, und in welchen Kliniken fand die Unfruchtbarmachung - durch Operation oder Strahlung - statt?
Die Text- und Bildtafeln der Ausstellung werden durch Objekte aus der Sammlung des Deutschen Medizinhistorischen Museums und Leihgaben aus dem Deutschen Röntgenmuseum Remscheid ergänzt.
Link zur Online-Präsentation der Wanderausstellung der Deutschen Röntgengesellschaft