Was ist ein Museum?
Der Internationale Museumsbund (ICOM) gibt folgende Antwort:
„Ein Museum ist eine gemeinnützige, ständige, der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtung im Dienst der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die zu Studien-, Bildungs- und Unterhaltungszwecken materielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt beschafft, bewahrt, erforscht, bekannt macht und ausstellt”.
Die Besucherinnen und Besucher eines Museums nehmen meist nur die beiden letztgenannten Bereiche der Museumsarbeit wahr: das „Bekanntmachen” und „Ausstellen”. Die anderen Aufgaben – Sammeln, Bewahren, Erforschen – spielen sich hinter den Kulissen ab. Doch nur durch die objektbasierte Forschung wird es überhaupt möglich, Sammlungsdinge auszustellen. Nur durch die Forschung werden die vielfältigen Geschichten und Bedeutungen erkennbar, die mit den historischen Objekten verknüpft sind. Deshalb ist jede gute Ausstellung eine wissenschaftliche Publikation, eine Veröffentlichung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, auch wenn sie anderen Gesetzen gehorcht als ein Aufsatz oder ein Buch.
Das kleine Team des Deutschen Medizinhistorischen Museums nimmt diesen Auftrag ernst, kann ihm aus Kapazitätsgründen aber nicht immer hinreichend gerecht werden. Umso wichtiger ist es, das Forscherteam durch die Vergabe von Dissertationen und die Einwerbung drittmittelfinanzierter Forschungsprojekte zu erweitern. Aber auch Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler sind eingeladen, mit den Sammlungsbeständen des Museums und der Museumsbibliothek zu arbeiten.