Angst und Hoffnung

08.02. – 15.03.2007

Das Deutsche Medizinhistorische Museum zeigte als erste Sonderausstellung im Jahr 2007 unter dem Titel „Angst und Hoffnung – Afrikanische Ritualskulpturen” Kunstwerke und Gebrauchsgegenstände aus Zentral- und Westafrika. An etwa neunzig hochkarätigen Stücken aus der Sammlung des Münchener Dermatologen Prof. Dr. Gerd Plewig wurden die Lebensumstände und religiösen Vorstellungen der Menschen in ihrem Kampf gegen Bedrohungen durch die Natur und die Angst vor einer als dämonisch gefürchteten „Übernatur” sichtbar. Magische Praktiken zur Abwehr und Zuflucht zu schützenden Mächten manifestieren sich in Ritualfiguren und Fetischen, deren Gestaltung höchste künstlerische Ausdruckskraft und Perfektion dokumentiert. Im Mittelpunkt steht der Mensch von der Geburt bis zum Tod, seine Hoffnungen auf Fruchtbarkeit, Geborgenheit, aber auch auf Jagdglück und den sicheren Lebensraum für die Familie und den Stamm, in dem die Ahnen über deren Lebenszeit hinaus präsent bleiben. Die anonymen Kunstwerke zeugen von durch Abstraktion gesteigertem Ausdruckswillen und exzellentem Formgefühl. Die beeindruckenden Skulpturen der Afrikaner übten auf die moderne europäische Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts großen Einfluss aus und bilden das Bindeglied zwischen den Kulturen beider Kontinente. Die Präsentation im Kontext des Deutschen Medizinhistorischen Museums war besonders reizvoll, weil die vielfältigen skulpturalen Darstellungen menschlicher Gestalten auf dem Hintergrund des anatomischen Blicks auf den Körper in spannungsvoller Wechselwirkung standen.

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