Im Mittelalter trugen die Menschen in Europa weiche Schuhe und Stiefel. Die Sohlen waren der Form des Fußes angepasst und paarig gefertigt. Das änderte sich mit Anbruch der Neuzeit.
Um 1500 kamen in den Städten „Kuhmaulschuhe” in Mode, die symmetrisch gearbeitet waren. Der Schuhmacher schlug den rechten und den linken Schuh über ein und denselben Leisten. Das entsprach einem neuen Schönheitsideal, das sich an der Antike orientierte. „Symmetrie” stand dabei für eine höhere Ordnung und Harmonie. Auch die Füße wurden in symmetrische Schuhe gezwängt, die als besonders „schön” galten.
1590 kam der Absatz in Gebrauch. Im Barock trug man ihn an spitz zulaufenden Stiefeln, Pumps und Pantoffeln. Doch die Schuhe blieben symmetrisch. Die Zehen wurden in die enge Schuhspitze gedrängt, Verletzungen nahmen dramatisch zu. „Chiropodisten” behandelten Hühneraugen und Schwielen, änderten aber nichts an ihrer Ursache.
Im späten 18. Jahrhundert prangerten Ärzte erstmals die unpassende Form der Schuhe als Ursache für die Schäden an den Füßen an. Doch zunächst noch ohne nachhaltige Wirkung.