Virtueller Rundgang: Die Ingolstädter Maskentonne

Bekommen Sie einen genaueren Einblick und machen Sie einen kleinen virtuellen Rundgang durch die aktuelle Sonderausstellung.

Die Ausstellung „Die Ingolstädter Maskentonne" thematisiert den Umgang der Stadt Ingolstadt mit der Pandemie. Im Zentrum steht eine Maskensammeltonne, die bis Ende Mai am Rathausplatz aufgestellt war und in die BürgerInnen selbst genähte Masken spenden konnten.

Linien am Boden verbinden die Maskentonne mit den verschiedenen Stationen in der Ausstellung. Diese zeigen die Aspekte der Pandemie auf. Ebenso werden in der Ausstellung Unterschiede und Parallelen zwischen dem damaligen und dem heutigen Umgang mit Seuchen klar.

Die Ingolstädter Maskentonne wurde aufgrund der Maskenknappheit Anfang April vor dem Rathaus aufgestellt. IngolstädterInnen konnten so ihre selbst genähten Masken kontaktfrei spenden. Diese wurden dann an karitative Einrichtungen verteilt.

Verschiedene Stationen, wie die Station „Mangel" zeigen die Aspekte der Pandemie auf und sind mit der Maskentonne verbunden. Denn der Mangel an Masken war ausschlaggebend dafür, dass die Maskentonne überhaupt aufgestellt wurde.

Auch die Ingolstädter Maskentonne ist improvisiert. Eine gewöhnliche Papiertonne wurde mit einem Schloss und einem Schlitz versehen, damit man Masken einwerfen konnte. Improvisiert war auch die Produktion von Masken in der Theaterschneiderei Ingolstadt oder die Herstellung von Masken aus dem 3D-Drucker durch einige Ingolstädter Mittelschulen.

Bei der Station „Schutzkleidung" ist eine Elfenbeinstatuette zu sehen, die einen Pestarzt(?) um das Jahr 1700 zeigt. Seine Kleidung bestand aus langen Beinkleidern, einer Kutte mit langen, schmal geschnittenen Ärmeln und einer Haube mit Augenlöchern. So wollte er sich vor krankmachenden Stoffen schützen.

Bei der Station „Übertragungswege" sind verschiedene Utensilien zu sehen, die verwendet wurden und werden, um sich vor einer Ansteckung zu schützen, beispielsweise der „Ellenbogen-Türöffner".  

Zu jeder Zeit versuchten die Menschen, sich mit den verschiedensten Mitteln vor einer Ansteckung zu schützen. Das zeigt beispielsweise eine Karikatur der Cholera-Präservativfrau aus der Mitte des 19. Jh. Die Frau trägt alles am Leib, was damals zur Abwendung der Cholera empfohlen wurde.

Hoffnung und Angst begleiten die Pandemie. Im März 2020 beherrschten Bilder und Schlagzeilen vom völlig überlasteten Gesundheitssystem in Norditalien die Nachrichten. Während hier in Ingolstadt die intensivmedizinische Versorgung stets gegeben war, kamen in anderen Ländern die Gesundheitssysteme an ihre Grenzen. Einige deutsche Firmen begannen, einfache Beatmungsgeräte herzustellen. Hier sieht man beispielsweise einen Prototypen der Firma HELLA.

Bei der Station „Verteilung" geht es um den logistischen Aufwand rund um die Maskenversorgung in Ingolstadt. Thema der Station sind das Fahrtenbuch des „Corona-Fahrers“ der Ingolstädter Kommunalbetriebe, das Auskunft darüber gibt, wo der Fahrer in der Stadt Masken abholte und auslieferte sowie die Masken-Verpackungsaktion der Stadt Ingolstadt. An zwei Tagen wurden über 100.000 Masken von städtischen MitarbeiterInnen in dieser kurzfristig organisierten Aktion im Stadttheater verpackt und anschließend an die Ingolstädter Bevölkerung verteilt.

Bei der Station „Impfstoff" befindet sich neben Impfscheinen zur Pockenschutzimpfung (der ersten Impfung überhaupt) aus zwei Jahrhunderten auch ein Shredder: Er schreddert die bereits überholten Zeitungsartikel zum Thema SARS-CoV-2-Impfstoff und schafft so Platz für aktuelle Artikel.

Zum ersten Lockdown startete das DMMI den Maskensammelaufruf #behindyourmask. Zusammen mit einem Masken-Selfie der jeweiligen Person sollte die Geschichte hinter der Maske eingeschickt werden. Eine Auswahl der eingesandten Masken ist an einer Wand in der Ausstellung zu sehen. Über den Touchscreen darunter kann man die Selfies und die zugehörigen Geschichten lesen.  

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