Medizinische Filme

Das Deutsche Medizinhistorische Museum verfügt über einen kleinen Bestand an Filmen. Die konservatorische Betreuung und inhaltliche Erschließung dieser Medien stellt eine besondere Herausforderung für unsere Sammlungsarbeit dar: Das Filmmaterial unterliegt starken Alterungsprozessen und ist oft ohne vorausgehende Restaurierung nicht mehr abspielbar. Diese Problematik betrifft auch viele medizinhistorische Universitätsinstitute, an denen ähnliche Bestände aus Lehre und Forschung vorhanden sind. Deshalb stellen wir hier nicht nur unsere eigene Filmsammlung vor, sondern geben auch Tipps und Erfahrungen weiter, die aus der engen Zusammenarbeit mit dem Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg entstanden sind.

Der Sammlungsbestand „Medizinische Lehrfilme”

Die Filmsammlung umfasst 52 medizinische Lehrfilme im 16mm- und im 35mm-Format mit unterschiedlichen Eigenschaften: stumm, mit Tonspur, schwarz-weiß oder farbig, gebannt auf Polyester oder Cellulose-Acetat. Entstanden sind alle Filme, ob Original oder Kopie, zwischen den 1930er und den 1960er Jahren.
Das Alter lässt sich entweder durch genaue Angaben auf den Filmspulen ablesen, durch die Identifizierung des Filmmaterials eingrenzen oder anhand der Existenzzeit der verschiedenen Produktionsfirmen ungefähr bestimmen.
Der größte Teil des Bestandes gelangte durch Spenden an das Deutsche Medizinhistorische Museum, bei einigen wenigen Filmen ist die Provenienz noch ungeklärt. Weitere Informationen zu den einzelnen Filmen können in der Tabelle zum Sammlungsbestand „Medizinische Lehrfilme” eingesehen werden.

Rettet den Medizinfilm!

Die bundesweite Initiative „Rettet den Medizinfilm!” ist im März 2016 gestartet. Der erste Schritt besteht darin, einen Überblick über die in Deutschland vorhandenen Bestände an medizinischen Filmen zu gewinnen. Häufig finden sich solche Filme an medizinischen Universitätsinstituten, in Kliniken, Krankenpflegeschulen, Arztpraxen und ähnlichen Einrichtungen. 
Die gesammelten Daten sollen der mittelfristigen Planung eines entsprechend ausgestatteten Projekts zur Rettung dieser – nicht nur durch Entsorgung, sondern auch von Zerfall – bedrohten Bestände für die medizinhistorische Forschung dienen.Wenn Ihnen solche Bestände bekannt sind, bitten wir Sie um eine kurze Meldung an die Adresse dmm(at)ingolstadt.de.

Die folgenden beiden PDF-Dateien geben Ihnen eine Hilfestellung, die Filme fachgerecht zu sichten und die relevanten Daten zu erfassen:
Hinweise zur fachgerechten Sichtung
Erfassungsformular


Nützliche Links

Identifikation von 16mm-Filmen
Mit der interaktiven PDF-Datei von Brian Pritchard lassen sich 16mm-Filme über das Ausschluß-Prinzip spezifizieren.  

Identifikation von 35mm-Filmen
Mit der interaktiven PDF-Datei von Brian Pritchard lassen sich 35mm-Filme über das Ausschluß-Prinzip spezifizieren.  

Digitalisierung
Der Verein zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturgutes der Schweiz memoriav hat eine Handreichung zu den Grundlagen und der Planung einer Digitalisierung von Film- und Videomaterial zusammengestellt.

Formatempfehlung
Der Filmrestaurator Reto Kromer gibt auf seiner Website konkrete Formatempfehlungen für die Digitalisierung analoger audiovisueller Medien.

Präventive Konservierung
Das Image Permanence Institute bietet Empfehlungen für die Lagerungsbedingungen von Glasplatten, Filmrollen, Fotografien, Drucken, Magnetbändern und CDs/DVDs knapp zusammengefasst.

Identifizierung von Nitratfilmen
Klaus Kramer liefert eine Hilfestellung zur Identifizierung von Nitratfilmen und zu einem entsprechenden Umgang damit.

Bundesfilmarchiv
Mittels der Datenbank des Bundesfilmarchivs „Benutzungsmedien Online” sind mehr als 70.000 benutzbare Medien recherchierbar.

Filmarchives online
Über die Homepage Filmarchives online können Bestandsinformationen von Filmarchiven in ganz Europa abgerufen werden. Die Datenbank beinhaltet vorwiegend nicht-fiktionale Filme, wie Dokumentar- und Unterrichtsfilme, Wochenschauen, etc.

IWF – Institut für den wissenschaftlichen Film / IWF Medienbestand gGmbH i.L.
Der IWF-Medienbestand wurde im November 2012 auf die Technische Informationsbibliothek (TIB) in Hannover übertragen. Beinahe tausend Filme sind dort mittlerweile online zugänglich recherchierbar.

RWU/RfdU – Reichsanstalt für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht
Bestandsübersicht der Filme der DF-Datei mit Filmbeständen des Bundesfilmarchivs und verschiedener Landesbildstellen und Landesmedienzentralen

FWU – Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht

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