Vortrag: Die Untoten der modernen Medizin

Mi., 25.7.2018, 19.00 Uhr, mit Prof. Dr. med. Dipl. Psych. Frank Erbguth

Menschen machen
Mythen und Möglichkeiten in Antike und Gegenwart
Vortragsreihe zum Jubiläum 200 Jahre Frankenstein

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Die Untoten der modernen Medizin:
Lebensverlängerung um jeden Preis


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 Das Deutsche Medizinhistorische Museum bietet zum Frankensteinjahr 2018 eine Vortragsreihe unter dem Titel „Menschen machen. Mythen und Möglichkeiten in Antike und Gegenwart“. In dieser Reihe spricht Professor Dr. med. Dipl. Psych. Frank Erbguth (Nürnberg) zum Thema „Die Untoten der modernen Medizin: Lebensverlängerung um jeden Preis“.

1818 veröffentlichte die junge Engländerin Mary Shelley einen Schauerroman, der heute zu den herausragenden Werken der englischen Literatur zählt: „Frankenstein or The modern Prometheus”. Erstaunlicherweise ließ sie den jungen Schweizer Victor Frankenstein ausgerechnet an der Bayerischen Landesuniversität in Ingolstadt studieren. Hier entdeckte er das Geheimnis des Lebens, und hier erweckte er schließlich selbst seine „Kreatur” zum Leben. Damit wurde er bis heute zu einer wirkmächtigen Symbolgestalt biotechnischer Grenzüberschreitungen.

Die moderne Medizin kann zwar keinen künstlichen Menschen schaffen, wie das die Romanfigur Victor Frankenstein tat, aber sie hat die Grenzen am Anfang und am Ende des Lebens neu definiert und porös gemacht. Der Neurologe und Psychologe Frank Erbguth diskutiert in seinem Vortrag die technisch unterstützte Lebensverlängerung und ihre Folgen.

Zum Referenten
Professor Dr. med. Dipl. Psych. Frank Erbguth ist Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Neurologische Intensivmedizin und Neurologische Geriatrie. 1998 wurde erC3-Professor an der Neurologischen Universitätsklinik in Erlangen, seit 2001 ist er Chefarzt der Neurologischen Klinik des Klinikums Nürnberg einschließlich „Stroke Unit“. Zu seinen Schwerpunkten als Forscher und Arzt gehören zerebrovaskuläre Erkrankungen, neurologische Intensivmedizin, Bewegungsstörungen und Medizinethik.

Dauer ca. 60 min., Eintritt frei, keine Voranmeldung

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