Di., 12.11.2024, 12.30 Uhr, vor Ort UND per Zoom, mit Dr. Alois Unterkircher
Diese sechsteilige Einrichtung für das Badezimmer einer Puppenstube versteckte die Firma LINDE um 1950 als Werbebeigabe einzeln in ihren Kaffeepackungen. Die Firma appellierte damit an die Sammellust der Käuferinnen, die natürlich die komplette Serie besitzen wollten. Neben dem Mobiliar für das Badezimmer konnte man noch die Einrichtung für andere Wohnräume wie das Schlaf- und Wohnzimmer oder die Küche sammeln, ebenfalls immer zu sechs Teilen. Man musste demnach schon eine Menge LINDE-Kaffee trinken, um sich sein eigenes Puppenhaus vollständig einrichten zu können. Hintergrund dieser Werbebeigaben aus der Serie „Mobiliar” war es, die überwiegend weibliche Kundschaft an den Kaffee der Firma LINDE zu binden.
In dieser Mittagsvisite beleuchtet Dr. Alois Unterkircher nicht nur die spannende Geschichte der Werbefiguren und -beigaben als ein riesiges Sammelgebiet. Er untersucht auch die Geschichte des Badezimmers als eigenen Raum für die private Körperhygiene. Denn die Geschichte des Badezimmers ist relativ jung: So waren in Berlin um 1910 erst 13,7 Prozent der Haushalte mit einem Badezimmer ausgestattet. Sofern man überhaupt in den eigenen vier Wänden badete, musste man auf einen – gemeinsam benutzten – Badezuber in der Küche zurückgreifen. Als Alternative blieb der Besuch eines der zahlreichen Volksbäder. Diese öffentlichen Badeanstalten sollten vor allem den Unterschichten die Möglichkeit zu regelmäßiger Körperpflege bieten und wurden wegen der Möglichkeit zu einer schnellen Dusche auch „Tröpferl-” oder „Brausebad” genannt.
Im Seminarraum „Christa Habrich”, Dauer 30 Minuten, Eintritt frei. Keine Voranmeldung nötig.
Einwahl-Link für die Teilnahme an der Zoom-Mittagsvisite:
https://us02web.zoom.us/j/81962748098?pwd=OEFCR3lyTldZcnFrUjlrZktvSmNvdz09
Meeting-ID: 819 6274 8098
Kenncode: 476324