Leiden und Leidenschaft. |Anmerkungen eines Psychiaters

Mi., 23.5.2012, 19.00 Uhr | Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Hartmann, Ingolstadt

Im Begleitprogramm zur aktuellen Sonderausstellung kleine passion spricht Professor Dr. Wolfgang Hartmann aus der Sicht des Psychiaters zum Thema „Leiden und Leidenschaft”.

In dem soeben erschienen Ausstellungs-Katalog des Deutschen Hygiene-Museums zum Thema Leidenschaften heißt es: „Leidenschaften sind vehemente Gefühle". Seit jeher haben Gefühle und Leidenschaften die Philosophen, Theologen, Naturwissenschaftler und nicht zuletzt Dichter beschäftigt: Bin ich Herr meiner Gefühle oder beherrschen meine Gefühle mich? Unvernünftiges Handeln aus Leidenschaft, das für Außenstehende vorhersehbar zu Leiden bei anderen oder dem Leidenschaftlichen selbst führt, ist ihre extremste Form.

Der Vortrag spricht von unserem historischen und aktuellen Wissen über Gefühle, was sie für den Menschen bedeuten und wie wir ihre extremsten Ausprägungen, die Leidenschaften, derzeit von psychischen Störungen abgrenzen. Anschauliche Beispiele aus Literatur, (Zeit)Geschichte und Klinik sollen das Gesagte illustrieren.

Der Referent stellt sich vor:
1938 in Fulda/Hessen geboren, verbrachte ich meine späte Kindheit und Jugend in München, wo ich das Abitur ablegte und Medizin studierte. Meine Weiterbildung zum Psychiater erfolgte in Göttingen, wo ich promovierte, habilitierte und zum außerplanmäßigen Professor ernannt wurde. 1982 wurde ich zum Chefarzt der neu eingerichteten Klinik für Psychiatrie (und später Psychotherapie) in Ingolstadt gewählt. Der Aufbau einer gemeindenahen, in ein Allgemeinkrankenhaus integrierten Klinik mit Ambulanz und Schlaflabor, die alle Formen von psychischen Störungen behandeln kann, wurde meine Lebensaufgabe. Seit 2004 bin ich im Ruhestand.

 

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